Pro und Contra Ethanolkamin

Aktueller Bericht aus der Allgäuer Zeitung: Der Ethanolkamin zum Heizen: Wie funktioniert das?

https://www.mainpost.de/im-fokus/energie/ethanolkamin-zum-heizen-wie-funktioniert-das-art-11270970

 

Wer träumt nicht von einem gemütlichen Kaminfeuer im Wohnzimmer? Dieser Traum kann sich auch erfüllen, wenn Sie keinen Kaminabzug in der Wohnung haben. Hier ist ein dekorativer Kamin die Lösung. Neben den Elektrokaminen bieten sich dafür auch Ethanolkamine an, die Sie nicht nur als Standkamin erhalten, sondern auch als Wandkamin oder Tischkamin. Bedenken Sie dabei, dass ein Ethanolkamin mit echten Flammen funktioniert. Um dabei Ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten, beraten wir Sie im Umgang mit der Feuerstelle und beantworten Ihnen die brennendsten Fragen. Lesen Sie zu allererst über die  PRO´s  und  CONTRA´s eines Ethanolkamins.

Inhaltsverzeichnis

  1. PRO´s  und  CONTRA´s   von Ethanolkaminen
  2. Entstehen bei der Verbrennung von Ethanol gefährliche Rückstände?
  3. Wo kann ich einen Ethanolkamin sicher aufstellen?
  4. Wie befülle ich den Ethanolkamin?
  5. Was ist die maximale, sichere Füllmenge an Ethanol im Kamin?
  6. Wie gehe ich sicher mit dem Ethanol um?
  7. Wie zünde ich einen Ethanolkamin sicher an?
  8. Kann ich mit einem Ethanolkamin heizen?
  9. Darauf sollten Sie für Ihre eigene Sicherheit beim Kauf eines Ethanolkamins achten
  10. Was ist Bioethanol?
  11. Vor- und Nachteile vom Ethanolkamin – bewertet vom Magazin „Das Haus“:  https://www.haus.de/einrichten/ethanol-kamin#a-124289-ethanol-kamin-vor-und-nachteile
  12. Zum Schluss: bewerten Sie die Punkte und entscheiden Sie selbst

 

Sehr geehrter Kunde,

wir möchten Sie gerne ehrlich beraten, wie es sich mit einem Ethanolkamin wirklich verhält und nehmen deshalb Abstand von der einseitigen Werbung für Ethanolkamine im Internet.

Bei uns erfahren Sie die ganze Wahrheit!

Deshalb haben wir die Vor- und Nachteile des Brennstoffs Ethanol bzw. eines Ethanolkamins

in   PRO´s  und CONTRA´s   gegenübergestellt:

PRO´s:

Wenn Sie den Kamin nicht als einzige Heizquelle nutzen wollen und bereit sind, etwas mehr Geld für einen sicheren Kamin auszugeben, werden wir Ihnen jetzt ein paar Vorteile zeigen:

  1. Es wird kein Schornstein benötigt, deswegen haben Sie sehr viel Freiheit beim Stellen des Kamins. Ein Ethanolkamin braucht keinen Rauchabzug, da beim Verbrennen von Bioethanol kein Ruß und kein Rauch entsteht und ist damit mobil. Ein grosser Vorteil, dass Sie dadurch nicht an einen bestimmten Ort gebunden sind und den Kamin auch mitten im Raum aufstellen können – zumindest Standkamine. Aber auch für wandhängende Ethanolkamine benötigen Sie nicht mehr als eine freie Fläche an Ihrer Wand ganz einfach. Ein mobiler Kamin hat noch mehr Vorteile: Sie können Ihr Zimmer einfach umdekorieren und umstellen, ohne dabei Rücksicht auf den Kamin nehmen zu müssen. Einfach woanders hinstellen oder anbringen, ggf. die alten Löcher in der Wand zuspachteln, fertig. Bei einem Umzug in eine neue Wohnung oder in ein neues Haus nehmen Sie den Kamin einfach mit.
  2. es entsteht auch keine Asche als organischer Rest des Feuers, der sich gerne auch in Ihrem Wohnzimmer verteilt. Auch beim Verbrennen entsteht kein Ruß, der sich an Ihrer Wand oder an Ihrer Decke niederlässt. Nur im Kamin selbst entsteht eventuell etwas Ruß – und zwar an den Stellen, wo die Flamme in Berührung mit dem Gehäuse, dem Brenner oder Dekoholz kommt.
  3. Es wird keine Genehmigung vom Schornsteinfeger benötigt.
  4. Während Sie für einen herkömmlichen Kamin Holz kaufen müssen, nach Hause transportieren, ausladen und auch irgendwo lagern müssen – bei einem Ethanolkamin ist das nicht notwendig. Sie können das benötigte Bioethanol im Baumarkt in Literflaschen kaufen, oder ohne jeglichen Aufwand online bestellen (zum Beispiel bei uns). Um den Kamin zu benutzen, lesen Sie die Bedienungsanleitung, schütten das flüssige Ethanol mittels Messbecher und Trichter in den Brenner, beachten dabei die maximale Füllmenge, und entzünden es nach Anleitung. Innerhalb ca. 15 Minuten entwickelt sich das Flammenspiel.

CONTRA´s:

  1. die Wärme welche Ethanolkamine entwickeln beträgt im Schnitt 3,5 Kw pro Stunde und ist hinderlich, wenn Sie eine Wohnung beziehen, welche ab 2002 nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2002 gefertigt wurde.  Diese Häuser verbrauchen schon 30 Prozent weniger Primärenergie als ältere Häuser. Ab 2004 wurden dann schon Häuser gebaut, welche nach KFW 40 gefördert wurden und dementsprechend 60 Prozent weniger Primärenergie verbrauchen. Wenn Sie dann noch die Wärme eines Ethanolkamins hinzufügen, wird die Wohnung schnell überhitzt und es bleibt Ihnen nichts anderes übrig als die teuer erkaufte Zusatzwärme wieder durchs Fenster nach Außen zu belassen. Sie werden deshalb den Betrieb eines Ethanolkamins  in der Praxis sehr einschränken, weil es Ihnen eben zu warm wird. Empfehlung: Elektrokamine können Sie mit und ohne Wärme betreiben. Beim elektrisch betriebenen Kamin können Sie die Schönheit des Feuers und der Feuerholzglut (welche beim Ethanolkamin ohnehin fehlt) jeden Tag genießen, auch im Hochsommer.
  2. Verschlechterung Ihrer Raumluft. Hierbei stützen wir uns auf ein Gutachten des Fraunhofer Institus, welches uns erst seit 2017 bekannt ist und seither unsere Kunden darauf hinweisen. Einen LINK zum Gutachten fügen wir im Anschluss ein. Das Wesentliche lesen Sie hier in Kürze: Neben starker Geruchsentwicklung entstehen beim Verbrennen von Bioethanol lt. Gutachten des Fraunhofer Institus neben CO² auch giftige Verbrennungsgase wie das Atemgift Kohlenmonoxid, organische Verbindungen wie die krebserregende Substanz Benzol, aber auch die Reizgase Stickstoffdioxid und Formaldehyd sowie ultrafeine Verbrennungspartikel. In den meisten Fällen konnten die Wissenschaftler hohe Schadstoffkonzentrationen messen, Richtwerte wurden häufig überschritten. Beispielsweise überstiegen alle Geräte den Innenluftrichtwert von 0,35 mg/m³ für Stickstoffdioxid, in einem Fall mit 2,7 mg/m³ sogar erheblich. Bei Formaldehyd wurde der Richtwert von 0,1 ppm (parts per million) ebenfalls nicht eingehalten. Bei 0,45 ppm lag hier der höchste gemessene Wert. Ein Ofen erzielte beim freigesetzten CO² eine Spitzenkonzentration von circa 6000 ppm – und lag damit deutlich über dem hygienisch unbedenklichen Wert von 1000 ppm.

Dabei wurden Normen aufgestellt, welche die technische Mindeststandards für Ethanolkamine definieren. Der Raum sollte aus diesen Gründen also ständig gelüftet werden. Die gewonnene Wärme gelangt dementsprechend sofort wieder nach Außen.

Dies bedeutet: Je mehr Ethanol in einer bestimmten Zeit verbrennt, desto mehr Schadstoffe werden freigesetzt. Ebenfalls abgegeben wurden ultrafeine Verbrennungspartikel, deren Durchmesser 10.000-mal kleiner ist als die Dicke eines menschlichen Haares und die tief in die Lunge eindringen können. »Deko-Öfen mit Ethanolfeuerung« sind eine Quelle für gesundheitsgefährdende Verunreinigungen der Innenraumluft. Hier das Resümee aus der Untersuchung: »Um eine gesundheitlich unbedenkliche Luftqualität zu gewährleisten, raten wir dazu, auf den Einsatz dieser Geräte im Innenraum von Wohnungen zu verzichten. Sie sollten nur in großen und sehr gut gelüfteten Räumen betrieben werden«, so das Fraunhofer Institut.

Dies ist jedoch nur eine Meinung des Prüfinstituts. Der Verkauf dieser Produkte ist nicht verboten. Im Gegenteil, es gibt viele unseriöse Aussagen von Händlern, welche den Ethanolkamin bestens bewerben. Wir fühlen uns jedoch der Wahrheit verpflichtet, weshalb wir Sie dementsprechend aufklären. Ob sich der Kunde dann immer noch für einen Ethanolkamin entscheidet ist zu respektieren. Für uns die gesündere und auch optisch schönere Alternative mit viel mehr Möglichkeiten sind jedoch Elektrokamine mit Wasserdampftechnik.

Hier der LINK zum kompletten Gutachten des Fraunhofer Institus (ab Seite 5) :   https://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/presse-medien/2014/September/Forschung-Kompakt/fk09_2014_SEPTEMBER.pdf

Zu diesem Auszug kommen Sie auch direkt über diesen LINK:  https://www.designkamine.de/Gutachten-Ethanolkamine-Fraunhofer-Institut.pdf   –  bitte lesen Sie hier ab PDF-Seite 5 bzw. 6

 

  1. Viele Unfälle im Umgang mit einem Ethanolkamin. Wenn Sie in Google den Begriff „Ethanolkamin“ und „Unfälle“ eingeben, dann werden Sie von Schreckensmeldungen geflutet. Als Beispiel nennen wir Ihnen hier 2 LINKS zu Unfallberichten: http://www.feuerwehr.de/einsatz/berichte/einsatz.php?n=49492

https://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/ethanolkamin-und-christbaum-wohnung-ausgebrannt;art58,3097066

Falls die oben erwähnten Unfallberichte nicht mehr „online“ zur Verfügung stehen, dann suchen Sie einfach auf „Google“ die Begriffe „Ethanolkamin und Unfall“

 

Hier noch ein Info vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz:

https://www.vis.bayern.de/produkte_energie/moebel_einrichtung/ethanolkamine.htm

 

und hier ein Dossier von AGU „Ärzte für eine gesunde Umwelt“:        http://www.innenraumanalytik.at/pdfs/dossier_ethanoloefen.pdf

So ziemlich alle Hersteller werben mit dem Sicherheitsversprechen, dass ihre Produkte sicher sind und nach DIN-Norm gefertigt wurden. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass dies oft nur Lippenbekenntnisse sind. Die Zusendung eines „vollständigen TÜV-Berichts mit positivem Ergebnis“ wird Ihnen aus fadenscheinigen Gründen, mit Hinweis auf Betriebsgeheimnisse oftmals versagt.

  1. Gesundheitliche Nebenwirkungen: In weiteren Studien wurden Ethanolöfen auch in Anwesenheit von Personen getestet. Damit entspricht die Untersuchung dem Anspruch der Mikrobiologen, dass Realbedingungen unbedingt berücksichtigt werden müssen. So lässt die Anwesenheit von mehreren Menschen in den Räumen die CO² -Konzentration zusätzlich ansteigen. Experten führen das Unwohlsein und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Augenbrennen, Halskratzen nicht weniger Nutzer auf diesen erhöhten CO2-Anstieg zurück. Um dem entgegenzuwirken, wird das Stoßlüften und das Öffnen von Türen empfohlen.

Zum Schluss: bewerten Sie die Punkte und entscheiden Sie selbst

Wir hoffen, dass wir Ihnen bei Ihrer Entscheidung zwischen einem Ethanol Kamin oder Elektrokamin helfen konnten und Sie herausgefunden haben, was genau Ihr Wunsch und Ihre Anforderung an einen Kamin ist. Sie kennen nun die Vorteile und Nachteile eines Ethanol Kamins. Wenn Sie Zeit, Geld und Aufwand für einen Kaminofen mit Rauchabzug vermeiden wollen, oder gar nicht die Möglichkeit eines Schornsteinzugangs für einen Kamin haben: dann raten wir Ihnen mit gutem Gewissen zum Elektrokamin.

Mit dem folgenden LINK sehen Sie im Vergleich rechts das Feuer eines Ethanolkamins und links das Feuer und den Rauch eines Elektrokamins: https://youtu.be/aECAVyn8oSc

 

Hier eine Bewertung der Vorteile und Nachteile von einem Ethanolkamin, publiziert vom Magazin „Das Haus“:

Bezüglich Ethanolkamine gibt es leider viele negative Aspekte, die vor dem Kauf geklärt werden sollten. Durch unsachgemäße Benutzung sind Verletzungen und Verbrennungen durch Verpuffungen bis zur Explosion bekannt. Zum anderen klagen nicht wenige Ethanol-Kamin-Besitzer über gesundheitliche Beschwerden, die sie der veränderten Luftqualität zuschreiben.

Wie viel kostet das Feuern mit Bioethanol? Das Verbrennen von Bioethanol ist deutlich teurer als jegliche Alternativen. Ein Liter Bioethanol kostet etwa 2 bis 4 Euro. Verbrennt der Ethanol-Kamin etwa 200 bis 500 Milliliter pro Stunde, dann kann ein Kamin mit einer Brennkammer mit einem Volumen von einem Liter etwa 2 bis 5 Stunden brennen.

Rechenbeispiel Wenn ein Liter Bioethanol drei Euro kostet und der Ethanol-Kamin eine Brenngeschwindigkeit von 350 Millilitern aufweist, dann betragen die stündlichen Heizkosten einen Euro. Die Brennleistung des Ethanol-Kamins reicht aber längst nicht aus, um einen Raum auch nur annähernd aufzuheizen.

Wie sicher sind Ethanol-Kamine?

„Ethanolfeuerstellen – die unterschätzte Gefahr“: So lautet der Titel einer Pressemitteilung des Fraunhofer Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI aus Braunschweig. Dafür wurden in einer Studie Ethanol-Feuerstellen in einem leeren, unmöblierten Raum aus Edelstahl aufgebaut und angezündet. Anschließend wurde nach den Angaben der Hersteller gelüftet. Das Ergebnis des Versuchs fasst der Leiter der Studie, Dr. Wensing, zusammen: „Das Ethanol verbrennt in der Regel nicht vollständig. Vielmehr entstehen neben Kohlendioxid (CO2) giftige Verbrennungsgase wie das Atemgift Kohlenmonoxid, organische Verbindungen wie die krebserregende Substanz Benzol, aber auch die Reizgase Stickstoffdioxid und Formaldehyd sowie ultrafeine Verbrennungspartikel.“ Diese können in die Lunge eindringen. Dazu, wie sich diese Elemente auf die Luftqualität auswirke, gebe es allerdings bisher kaum konkrete Zahlen, so Dr. Wensing.

Der Diplom-Ingenieur Marc Großklos vom Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) hat die Auswirkung von Ethanol-Öfen auf die Luftqualität in Passivhäusern untersucht. Die Auswertung der Daten zeigte, dass in kleineren Räumen CO2-Werte erreicht wurden, die weit über dem Richtwert liegen und zu Müdigkeit und Unwohlsein führen können. In größeren und gelüfteten Zimmern ergaben sich hingegen annehmbare Konzentrationen. Deshalb gibt Marc Großklos gegenüber DAS HAUS folgende Einschätzung ab: „Ethanol-Feuerstellen können verwendet werden, wenn sie nicht zu lange betrieben und die Räume, in denen sie stehen, gut gelüftet werden. Als Dauerheizquelle in Innenräumen eignen sie sich allerdings nicht.“

Bei der vom IWU durchgeführten Studie wurden Ethanolöfen auch in Anwesenheit von Personen getestet. Damit entspricht die Untersuchung dem Anspruch des Mikrobiologen Roland Schmid, dass Realbedingungen unbedingt berücksichtigt werden müssen. So lässt die Anwesenheit von mehreren Menschen in den Räumen die CO2-Konzentration zusätzlich ansteigen. Schmid gegenüber DAS HAUS: „Die Behauptung, dass der Sauerstoffverbrauch durch Ethanolkamine auf einen für den Menschen bedenklichen Wert absinkt, ist aber unzutreffend.“ Der Experte führt das Unwohlsein und die körperlichen Beschwerden einiger Nutzer auf ebendiesen erhöhten CO2-Anstieg zurück. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt er Stoßlüften und das Öffnen von Türen.

Gut zu wissen: Manche Deko-Kamine lassen sich nicht abschalten. Sie müssen dann so lange abwarten, bis das gesamte Bioethanol verbrannt ist. Andere Modelle lassen sich wiederum durch das Abstellen der Luftzufuhr ausschalten. Das restliche Ethanol bleibt dann im Kamin, was beim nächsten Entzünden gefährlich werden kann, wenn sich zünd­fähige Gasgemische in größeren Mengen bilden. Unterschätzen Sie das Risiko also nicht!

Das müssen Sie beim Betrieb eines Ethanol-Kamins beachten

Wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere zuhause haben, sollten Sie gänzlich auf einen Ethanol-Kamin verzichten. Außerdem gehört ein Bioethanol-Kamin nie ins Schlafzimmer. Bei einer Verwendung in Wohnräumen müssen Sie für eine ausreichende Belüftung sorgen.

Kamin aufstellen – Stellen Sie den Kamin nur an Stellen auf, an denen sich weder Holz noch Papier in der Nähe befindet. Bei Wandkaminen müssen Sie sich vorher beraten lassen, damit die Sicherheitsabstände eingehalten werden können.

Ethanol-Kamin befüllen

Das Nachfüllen darf bei einem Ethanol-Kamin nicht unterschätzt werden. Füllen Sie nie Ethanol nach, wenn der Kamin noch brennt oder heiß ist. In der Bedienungsanleitung sollte stehen, wie lange der Kamin abkühlen muss, bevor ein Nachfüllen nicht mehr gefährlich ist. Beachten Sie vorab auch, wie viel Bioethanol überhaupt in die Brennwanne passt. Füllen Sie nie mehr hinein und lassen Sie das Bioethanol nicht neben dem Kamin stehen, sondern verschließen sie es sofort wieder.

Anzünden

Halten Sie sich beim Anzünden an die Angaben des Herstellers und gehen Sie nicht zu nahe heran. Verwenden Sie ausschließlich den in der Gebrauchsanweisung aufgeführten Brennstoff. Feuer beaufsichtigen Das Feuer darf nie aus den Augen verloren werden. Verlassen Sie das Haus nicht und gehen Sie nicht schlafen, solange die Flamme noch brennt.

Feuer löschen – Falls Ethanol oder andere Stoffe außerhalb des Kamins in Brand geraten, dann müssen Sie das Feuer sofort löschen. Am besten geht dies mit einem Schaum-Feuerlöscher, der für brennende Alkohole geeignet ist. Als Alternative zum Feuerlöscher eignet sich eine schwere Baumwolldecke oder eine Löschdecke. Lässt sich das Feuer nicht sofort löschen, rufen Sie unverzüglich die Feuerwehr an.

Richtig Lüften

Beim Verbrennen von Bioethanol entstehen neben Wasser und Kohlenstoffdioxid auch Luftschadstoffe, die Sie durch regelmäßiges Lüften loswerden. Durch das Kohlenstoffdioxid wird die Luft in einem Raum schneller verbraucht. Gut zu wissen: 0,5 Liter Ethanol erzeugt in etwa so viel Kohlenstoffdioxid wie 12 bis 16 Menschen in einer Stunde ausatmen.

 Ethanol richtig lagern – Lagern Sie zuhause nie mehr als fünf Liter Brennstoff und verstauen Sie das Ethanol in einem sicheren Raum, in dem keine offenen Flammen entfacht werden.

 

 

Was ist Bioethanol?

Bioethanol wird aus Getreide, Kartoffeln oder Zuckerrohr gewonnen und zählt zu den Alkoholen. Flüssiges Ethanol besteht zu etwa 99 Prozent aus diesen pflanzlich erzeugten Alkoholen. Der Brennstoff ist farblos und klar. Im Umgang mit Ethanol steht Sicherheit an erster Stelle, denn die Flüssigkeit ist hochentzündlich. Schon bei Temperaturen um 21 Grad Celsius kann offen stehendes Ethanol mit der Luft ein entzündliches und explosionsfähiges Gemisch bilden. Gehen Sie daher extrem vorsichtig mit dem Brennstoff um!

Entstehen bei der Verbrennung von Ethanol gefährliche Rückstände?

Ethanol ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Alkohole. In der Industrie wird es nicht nur als Lösungsmittel verwendet, sondern auch als Brennstoff. Leider entstehen auch Rückstände. Hierbei stützen wir uns auf ein Gutachten des Fraunhofer Institus. Neben starker Geruchsentwicklung entstehen beim Verbrennen von Bioethanol lt. Gutachten des Fraunhofer Institus neben CO² auch giftige Verbrennungsgase wie das Atemgift Kohlenmonoxid, organische Verbindungen wie die krebserregende Substanz Benzol, aber auch die Reizgase Stickstoffdioxid und Formaldehyd sowie ultrafeine Verbrennungspartikel. In den meisten Fällen konnten die Wissenschaftler hohe Schadstoffkonzentrationen messen, Richtwerte wurden häufig überschritten. Beispielsweise überstiegen alle Geräte den Innenluftrichtwert von 0,35 mg/m³ für Stickstoffdioxid, in einem Fall mit 2,7 mg/m³ sogar erheblich. Bei Formaldehyd wurde der Richtwert von 0,1 ppm (parts per million) ebenfalls nicht eingehalten. Bei 0,45 ppm lag hier der höchste gemessene Wert. Ein Ofen erzielte beim freigesetzten CO² eine Spitzenkonzentration von circa 6000 ppm – und lag damit deutlich über dem hygienisch unbedenklichen Wert von 1000 ppm. Der Raum sollte aus diesen Gründen also ständig gelüftet werden. Die gewonnene Wärme gelangt dementsprechend sofort wieder nach Außen. Dies bedeutet: Je mehr Ethanol in einer bestimmten Zeit verbrennt, desto mehr Schadstoffe werden freigesetzt. Ebenfalls abgegeben wurden ultrafeine Verbrennungspartikel, deren Durchmesser 10.000-mal kleiner ist als die Dicke eines menschlichen Haares und die tief in die Lunge eindringen können. »Deko-Öfen mit Ethanolfeuerung« sind eine Quelle für gesundheitsgefährdende Verunreinigungen der Innenraumluft. Hier das Resümee aus der Untersuchung: »Um eine gesundheitlich unbedenkliche Luftqualität zu gewährleisten, raten wir dazu, auf den Einsatz dieser Geräte im Innenraum von Wohnungen zu verzichten. Sie sollten nur in großen und sehr gut gelüfteten Räumen betrieben werden«, so das Fraunhofer Institut.

 

Wo kann ich einen Ethanolkamin sicher aufstellen?

Im Ethanolkamin brennt ein echtes Feuer. Auch wenn dabei keine gefährlichen Rückstände entstehen, ist im Umgang Vorsicht geboten. Das Feuer im Ethanolkamin entzieht der Luft auf Dauer den Sauerstoff und entwickelt starke Hitze. Daher gilt es bei der Aufstellung des Kamins einige Punkte zu beachten:

  • Platzieren Sie den Ethanolkamin nur in großen, gut belüfteten Räumen.
  • Achten Sie auf eine stabile, sichere Stellfläche.
  • Halten Sie einen Sicherheitsabstand zu Gardinen und Wänden ein.
  • Behalten Sie den Kamin im Betrieb im Auge.
  • Verlassen Sie nicht die Wohnung, solange der Kamin in Betrieb ist.

Lesen Sie die Betriebsanleitung Ihres Kamins sorgfältig durch, bevor Sie ihn aufstellen. Hier finden sich wichtige Hinweise, die Ihre Sicherheit mit dem Ethanolkamin erhöhen. Lassen Sie sich zudem vor dem Kauf umfassend von Ihrem Fachhändler beraten, der sich mit Aufbau und Umgang des Kamins auskennt.

Wie befülle ich den Ethanolkamin?

Seien Sie beim Befüllen des Kamins besonders vorsichtig – zu Ihrer eigenen Sicherheit. Ethanol ist hochentzündlich. Füllen Sie den Brennstoff daher niemals nach, solange der Kamin noch brennt, es besteht die Gefahr einer Verpuffung. Nur in ausgeschaltete Kamine, die höchstens noch handwarm sind, darf Ethanol nachgegeben werden. Nutzen Sie dazu eine Einfüllhilfe, wie einen Ausgießhahn, der auf den Ethanolbehälter aufgesetzt wird, einen Messbecher und einen Trichter der geeignet ist, den Bioalkohol in die Brennkammer / Burner zu gießen. Füllen Sie das Ethanol ruhig und konzentriert in die Brennkammer ein und halten Sie unbedingt die vorgeschriebene, maximale Tankmenge ein.

Was ist die maximale, sichere Füllmenge an Ethanol im Kamin?

Um die Sicherheit zu erhöhen, sollten Sie nur Brennbehälter / Burner mit einem maximalen Tankvolumen von 1,5 Litern verwenden. Bei den kleineren Tischkaminen reduziert sich die Menge des Tankvolumens auf 0,5 Liter. Ein Tankvolumen von mehr als 3 Litern ist verboten. Das wichtigste ist  immer, dass der Kamin der Sicherheitsnorm entspricht und entsprechend vom TÜV geprüft wurde.

Wie gehe ich sicher mit dem Ethanol um?

Ethanol ist extrem brennbar und sollte nicht länger als nötig der Luft ausgesetzt sein. Verschließen Sie daher nach dem Befüllen sofort wieder den Behälter mit dem Brennstoff. Lagern Sie das Ethanol kühl und verschlossen an einem sicheren Ort. Bewahren Sie es nicht in der Nähe des Kamins oder anderer Wärmequellen auf. Die Behälter sollten außer der Reichweite von Kindern und Tieren stehen. Läuft beim Befüllen des Kamins etwas Ethanol daneben, nehmen Sie die Flüssigkeit sofort mit einem trockenen Tuch auf und entsorgen Sie dieses außerhalb des Hauses.

Wie zünde ich einen Ethanolkamin sicher an?

Bei der Entzündung des Kamins ist es für Ihre Sicherheit wichtig, zum Ethanol ausreichend Abstand zu halten. Nutzen Sie daher ein Stabfeuerzeug oder noch besser einen langen Anzündhaken, um den Kamin in Betrieb zu nehmen. Halten Sie die Flamme ruhig einige Zentimeter über den Brennstoff und warten Sie, bis sich dieser entzündet. Bereits nach wenigen Minuten erhitzt sich der Kamin auf seine Betriebstemperatur und es entwickelt sich ein Flammenspiel.

Kann ich mit einem Ethanolkamin heizen?

Ein Ethanolkamin ist nicht als Heizung geeignet. Der Kamin stellt eher eine Dekoration dar, der Ihrem Heim Gemütlichkeit verleihen soll.

Darauf sollten Sie für Ihre eigene Sicherheit beim Kauf eines Ethanolkamins achten

Achten Sie schon beim Kauf auf die Sicherheit Ihres Ethanolkamins. Auch wenn sich im Internethandel häufig billige Angebote für die Kamine finden, ist die Beratung durch einen Fachhändler absolut notwendig. Denn hinter den günstigen Angeboten verstecken sich häufig Produkte mit zahlreichen Sicherheitsmängeln. Klären Sie vor dem Kauf unbedingt drei Fragen:

  • Ist der Kamin von einem unabhängigen Sicherheitsinstitut geprüft worden?
  • Ist der Prüfbericht vorhanden?
  • Entspricht der Kamin der DIN-Norm?

 

Ethanolkamine mit diesen Merkmalen sollten Sie unbedingt meiden

Meiden Sie daher zu Ihrer Sicherheit Ethanolkamine, die folgende Merkmale aufweisen:

  • vom Produzenten eigenhändig geschriebene Norm
  • Brenner mit mehr als 3 Litern Rauminhalt
  • Brenner ohne Verschlusstechnik
  • Brenner mit Füllstoffen oder sonstigen Einbauten (wie Keramikschwämmen, angeblich nicht brennbaren Stoffen, Fließstoffen oder integrierten Lochblech-Abschottungen mit Stahlwolle)

Billigbrennstoffe riechen häufig nicht nur äußerst unangenehm, sondern von ihnen kann auch eine hohe Verpuffungsgefahr ausgehen. Auch Füllstoffe und andere Einbauten gefährden die Sicherheit des Ethanolkamins. Durch die Stoffe bilden sich Glutnester, welche die Schadstoffwerte erhöhen. Kann der Hersteller keinen Prüfbericht vorlegen, ist das Produkt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sicher. Eine umfassende Beratung erhalten Sie ebenfalls nur beim Fachhändler.

 

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